Vortrag "Der lange Weg zur Wiederinbetriebnahme des Flussspatbergwerks Käfersteige bei Pforzheim"
Diplom-Geologe Peter Geerdts, Mit-Gründer und Leitender Geologe der Deutsche Flussspat GmbH (Pforzheim), referierte am Mittwoch, 30.07.2025, im Rahmen der diesjährigen Vortragsreihe des Bergmannsverein Finstergrund über den langen Weg zur Wiederinbetriebnahme des Flussspatbergwerks Käfersteige bei Pforzheim. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Vortragsraum im Infozentrum Bergbau und Geologie lauschten Mitglieder des Bergmannsvereins, Freunde von anderen Besucherbergwerken sowie einheimische Gäste den faszinierenden Ausführungen von Peter Geerdts, der eindrücklich darstellte, das das Mineral Flussspat unersetzlich für zahlreiche Anwendungen -insbesondere für die Metallurgie und elektrische Bauteile wie z.B. Computerchips, Solaranlagen, Batterien usw. ist und daher als versorgungskritischer Rohstoff gilt - die Abhängigkeit in Europa von Importen ist hoch und stark risikobehaftet – obwohl die Grube Käfersteige als eines der größten Vorkommen Europas gilt, und noch reichlich Vorräte vorhanden sind. Er zeigte die Geschichte der Grube Käfersteige im Würmtal auf - welche auch zeitweise mit dem Bergbaurevier Wieden direkt verknüpft war- und die Idee, aufgrund der seit Jahrzehnten steigenden Flussspatpreise und stark erhöhten Nachfage durch moderne Batterie- und Akkutechnik, die Grube Käfersteige wieder zu reaktivieren -mit all den finanziellen und genehmigungstechnischen Herausforderungen. Mit eindrucksvollen Bildern und Videos berichtete P. Geerdts, mit welcher hochmodernen und innovativen Technik (z.B: Tauchroboter) der aktuell abgesoffene Teil der Grube inspiziert und dokumentiert wurde, sodass man ein klares Bild vom aktuellen Zustand der Grube hat. Auch die ersten Sicherungsarbeiten unter Tage wurden erläutert, wobei momentan auch ausgeliehenes Rollmaterial vom Bergmannsverein Finstergrund zum Einsatz im Würmtalstollen kommt. Mit eindrucksvollen 3D Animationen stellte er den geplanten Abbau der Lagerstätte vor, welche potentiell die größte in Europa sein könnte; schlussendlich kam er auf den Zeitplan zu sprechen, welcher davon ausgeht, dass die Grube zeitnah gesümpft werden kann und danach der Regelbetrieb starten könnte -natürlich immer vorausgesetzt, die Genehmigungen liegen vor und es gibt keine ungeplanten Hindernisse. Der Vortrag stieß auf starkes Interesse der Zuhörer, es wurden noch zahlreiche Fragen gestellt bevor der Vortrag mit lautem Applaus endete. Anschließend hat man noch bis spät in den Abend gefachsimpelt und sich ausgetauscht. Der Bergmannsverein bedankt sich bei Peter Geerdts für den hochinteressanten Vortrag und bei allen Zuhörern für das starke Interesse.



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