Geschichte

Der Bergbau in Wieden reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Gefördert wurden damals vor allem Silber- und Bleierz. Alte Stollen mit Bearbeitungsspuren zeugen von einer regen Bergbautätigkeit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Die Namen der Wiedner Ortsteile Laitenbach (Laiti = Erzgang) und Hüttbach weisen auf ehemalige Siedlungen der Bergleute hin.

 

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts kam der Mineralienabbau (Flußspat und Schwerspat) ins Wiedener Tal. Von 1920 -mit Unterbrechungen- bis zur Stilllegung im Jahre 1974 sprengten die Bergleute auf der Suche nach Flußspat (Fluorit) rund 20 Kilometer Stollen in einer Höhendifferenz von 360 Metern in den Berg. Das vor Ort geförderte Rohmaterial wurde zunächst in Wieden und ab 1942 in einem Flotationsbetrieb in Utzenfeld (Heute: Reiterhof Finstergrund) zu Flußspatmehl aufbereitet. Dieses Produkt war vor allem von der chemischen Industrie begehrt und zeitweise ein wichtiges Exportgut in die USA.

 

Das über drei Jahrzehnte von Carl Wölfel (der "Bergfürst") unter dem Namen "Gewerkschaft Finstergrund" geführte Unternehmen kam 1969 in den Besitz von Bayer Leverkusen. Im Jahre 1974 wurde der Betrieb stillgelegt.

 

Bergmannsbrunnen im Kurpark Wieden als Erinnerung an den Bergbau

 

Schon ein Jahr später gründeten 22 ehemalige Bergleute den Bergmannsverein "Finstergrund" Wieden e.V.. Wichtigste Ziele diese Vereinigung waren die Erhaltung der Bergbautradition und der Ausbau eines Stollens zu einem Besucherbergwerk. Ab Frühjahr 1982 legten die ehemaligen Knappen Hand an, um den Stollen V im Gewann Finstergrund zu öffnen und ihn zu einem Besucherbergwerk auszubauen. Schon am 21. August 1982 konnte nach 4000 Arbeitstunden das Besucherbergwerk Finstergrund festlich eröffnet werden.

 

Seit der Eröffnung erfreut sich das Besucherbergwerk großer Beliebtheit bei Einheimischen, Feriengästen und Gruppen. Bis zum heutigen Tage konnten mehr als 350.000 Besucher begrüßt werden. Die Bergwerksführer, darunter auch ehemalige Bergleute, machen die Fahrt mit der Grubenbahn und auf der Besucherstrecke (Untertage "fährt" man auch zu Fuß...) durch den Stollen zu einem einmaligen Erlebnis für unsere Besucher.